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Artgerechter Lifestyle vs. Western Lifestyle

Ernährung

Auswirkungen unserer Ernährung & Lebensstil auf unsere körperliche Leistung

Mit diesem Blog- Artikel möchte ich die Entwicklung unseres Lebensstils ein wenig kritisch betrachten bzw. reflektieren und hoffe so ein entsprechendes Bewusstsein schaffen zu können, um den einen oder die andere zu einem Umdenken des eigenen Lebensstils zu bewegen. In meinen Coachings versuche ich immer einen ganzheitlichen Blick vom Leben meiner Kund*innen zu erhalten. Denn nur dann ist es auch möglich, ein individuelles Trainingskonzept zu erstellen, um an den „richtigen“ Schrauben zu drehen.

Dabei trifft man aber oft den wunden Punkt mancher Kund*innen. Dieser Punkt wird dann meist als normal angesehen und schleicht sich in die Tagesroutine ein. So wird z.B. eine Gewichtszunahme mit dem Alter als normal gesehen, doch dabei ist es alles andere als normal. Ebenso verhält es sich mit den Fragen zu ausreichender Regeneration, Problemen mit Ein- und Durchschlafphasen, regelmäßiger Bewegung,… uvm.

Ernährung

Die Umstellung der Ernährung von unserer gengerechten Ernährungsweise, wie es unsere Vorfahren lebten, hin zu einer sogenannten westlichen Ernährungsweise, welche wir aktuell führen, resultiert zu immer mehr Problemen in unserem Körper. Industriell hergestellte Nahrungsmittel, mit Zusatzstoffen wie Stabilisatoren und Emulgatoren, sind uns erst seit knapp 200 Jahren bekannt und verändern sich auch fast tagtäglich – doch unsere Gene und unser Körpersystem tun dies nicht.

Die Richtung geht weg von natürlichen Lebensmitteln wie Beeren, Nüssen, Samen, Wildfleisch (wenn es gejagt und erlegt wurde), eventuell auch Fischen und Meeresfrüchten (wenn es die Möglichkeit zum Fang gab) und saisonalem Obst und Gemüse. Die Richtung geht hin zu stark verarbeiteten Nahrungsmitteln. Diese industriell gefertigten Nahrungsmittel sind unseren Organen, vor allem unserem Darm nicht bekannt und führen zu einer Kettenreaktion an Problemen wie z.B.: Verdauungsproblemen, chronischen Gelenksschmerzen, Ein- und Durchschlafproblemen, nicht zur Ruhe kommen können, Heißhungerattacken gefolgt von Stimmungsschwankungen usw.

Laut einer aktuellen Studie liegt gerade hier das Problem – weder Genetik, noch unser Magen- Darm- Trakt haben sich an diese Art der Ernährung anpassen können und so führt dies zu großen Problemen unserer (Darm)Gesundheit und in weiterer Folge zu einer Beeinträchtigung kognitiver Leistungen. Auch weiß man heute, dass es zwischen Darm und unserem Hirn große Verbindungen gibt, welche uns auch psychisch stark beeinflussen.

Quelle: https://www.mdpi.com/2072-6643/13/1/196
Evolution Of The Human Diet And Its Impact On Gut Microbiota, Immune Responses, And Brain Health

Evolution Of The Human Diet

Die Entwicklung der menschlichen Ernährung, von natürlichen Nahrungsquellen zu stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, hat zu drastischen Veränderungen des Darm- Mikrobioms geführt, die sich negativ auf das Immunsignal, sowohl im Darm als auch im Gehirn, ausgewirkt haben. Dies hat zu einer weit verbreiteten, chronischen Krankheit in den Industrieländern beigetragen.
Erstellt mit BioRender.com.

Unser westlicher Lebensstil führt zu chronischen Erkrankungen

In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass die westliche Ernährung, zu einer Dysbiose unserer Darmmikroben führt. In weiterer Folge wird unser Immunsystem aktiviert und stille Entzündungen nehmen ihren Weg. Und genau diese stillen Entzündungen führen zu einer Kettenreaktion von Problemen in unserem Körper.

Quelle: https://thcabq.com/wp-content/uploads/2021/01/The-western-diet-and-lifestyle-and-diseases-of-civilization.pdf
The western diet and lifestyle and diseases of civilization

The adoption of diet and lifestyle that are very different from what shaped the human genome for more than 2 million years is a major factor in the widespread prevalence of chronic degenerative diseases that are epidemic in western countries.

… will not be achieved by any single dietary or lifestyle change but rather through the combination of several measures, such as regular physical exercise; stress management; sun exposure according to latitude and skin color (in order to maintain plasma 25[OH] D above 45 ng/mL and at the same time avoiding the adverse effects of excessive sun exposure); adequate sleep; avoidance of tobacco smoke; reduced exposure to pollutants, dietary AGEs, ALES, and other Maillard reaction compounds; and the adoption of a diet similar to that followed by Paleolithic hunter–gatherers.

Gusto vs. Hunger

Das Problem in unserer heutigen Ernährungsweise liegt auch darin, dass wir kaum noch zwischen Gusto und Hunger unterscheiden können. Meist ist das Essen zusätzlich auch noch emotional belastet und man isst, weil es eben 12 Uhr ist oder man unter Kollegen nicht ungut auffallen möchte oder… jedenfalls nicht, weil man Hunger hat.

Früher mussten wir Essen jagen, heute müssen wir dem Essen davonlaufen

24/7 gibt es vor allem in Städten schnelles Essen an jeder Ecke und oft greifen wir zu, weil wir Gusto haben, doch der Hunger wäre noch gar nicht so groß. Hier spielt vor allem unser Stress eine große Rolle.

Das Stresssystem ist eines der ältesten Systeme in unserem Körper und ist zum Überleben auch heute noch notwendig. Eine Stressreaktion bedeutet in der Evolution immer, dass man sein Gleichgewicht (die Homöostase) verlassen und sich entsprechend anpassen musste. Stress führt auch heute noch zu einer „fight or flight“ – Reaktion, wofür Energie benötigt wird. Diese schnelle Energie können wir unserem Körper in Form von Zucker liefern und daher kommt es auch zu unseren Heißhungerattacken in unserem Alltag. Das wird uns oft auch zum Verhängnis, wenn wir Stress in unserer Arbeit, Freizeit und/oder Familie erfahren. Dabei wäre es ziemlich einfach den Stress wieder zu senken, nämlich mit Bewegung.

Von Einzellern zu Mehrzellern oder sind wir doch noch Einzeller?

Unser Körper besteht aus vielen Zellen. Wir stammen ursprünglich von Einzellern ab und sind erst im Laufe der Zeit zu Mehrzellern geworden. Also wir sind eine Summe, eine Ansammlung, aus ca. 30 Billionen Zellen. Dies Zellen sind spezialisiert in Gewebestrukturen und diese Gewebestrukturen bilden unsere Organe.

Deshalb muss uns auch allen bewusst sein, dass alles was wir machen (sowohl Arbeit und Freizeit), wie wir es machen (mit welcher Emotion – mit Freunde oder Frust), wie wir uns ernähren (natürliche Lebensmittel oder industriell gefertigte Nahrung), welchem Stress wir uns aussetzen oder auflasten (psychisch und physischer Stress)….im Grunde genommen unser gesamter Lifestyle, sich natürlich auf all unsere Zellen auswirken muss.

It’s all about energy

Jede unserer Zellen (außer in roten Blutkörperchen) besitzt ca. 1000 bis 2000 Mitochondrien und ist für unsere Energieproduktion zuständig – für unser ATP. Ein gesunder Körper produziert ca. die Masse des jeweiligen Körpergewichts an ATP (also eine 80kg schwere Person produziert ca. 80kg an ATP) und diese Produktion der Lebensenergie wird durch unseren Lebensstil gestört. Oft sinkt die Energie-produktion dann um 30% und Probleme, welche man nicht richtig zuordnen kann, sind die Folge. Die Antwort ist meist ganz einfach – es fehlt an Energie.

Unsere chronischen Probleme haben hier oft mit der Energieverteilung in unserem Körper zu tun, wenn eben die Energieverteilung im Körper nicht stimmt. Also die Verteilung zwischen Gehirn, metabolischem System und Immunsystem.

Chronischer Stress geht z.B. oft mit Verdauungsproblemen einher, da der Großteil der adrenalen Hormone auch im Darm abgebaut werden. Eine dauerhaft aktive Stressachse aktiviert unser angeborenes Immunsystem und ein chronisch erhöhtes Immunsystem kostet immens viel Kalorien und deshalb fühlen wir uns so schlapp, haben keine Lust etwas zu machen oder wachen morgens wie gerädert auf.

Stress

Auch ich kenne das Thema Stress nur allzu gut und habe mir in den letzten Jahren eingestehen müssen, dass alles in Summe einfach zu viel für einen 24 Stunden Tag ist – Job, Freizeit, Freunde, Vereine, Ausbildung, Trainer, … alles ist bis zu einem gewissen Maße möglich, doch irgendwann läuft das Fass über und auch mir hat es bis zu meinem 28. Lebensjahr zwei Mal so richtig „den Stecker gezogen“.

Wann und wie lange ist Stress ok?

Stress ist ok, wenn er kurzfristig ist und ein Ende in Sicht ist. Zum Problem wird Stress, wenn kein Ende in Sicht ist und/oder es sich um emotionalen Stress mit ungelösten Problemen handelt. Aber wer gibt schon gern Schwäche zu? Wer zeigt Emotionen? Wer sagt in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft NEIN? Wer gibt zu, dass er sich etwas nicht zutraut?

Heutzutage wird alles optimiert – doch am Ende des Tages bleibt nicht mehr Zeit über

Da ich mich sehr mit dem Thema Stress und seinen Auswirkungen beschäftige, weiß ich heute, dass es die unzähligen Optionen im Alltag sind, welche uns heute massiv stressen.

Einfach mal zum Nachdenken – vielleicht findet sich jemand in den folgenden Zeilen wieder:

Bis 17 Uhr arbeiten, danach schnell einkaufen gehen, damit ich nach meinem Fitnesstraining von 18:00 bis 19:15 Uhr noch etwas essen kann, bevor ich mich dann mit meinen Freunden von 20:00 bis 23:00 Uhr treffe. Die verpasste Fernsehserie wird danach gestreamt, bevor ich mich um kurz nach Mitternacht ins Bett lege. Aber bevor ich schlafen gehe, werde ich noch schnell Instagram checken, damit ich keine Story verpasse und auch sicherheitshalber noch meine Mails durchschauen. Das Handy lege ich natürlich neben meinem Bett ab, falls…. . Schließlich muss ich früher ins Bett, um morgen um 07:00 Uhr in der Arbeit starten zu können.

Diäten und Stress

Kommt zum alltäglichen, meist selbst auferlegten, Stress dann auch noch die neueste Diät dazu und man beginnt sich zu kasteien, braucht man sich nicht wundern, wenn es einem an Mikronährstoffen fehlt. Bei Stress zum Beispiel benötigt der Körper das 10-fache an Magnesium!

Nur weniger zu essen, heißt nicht gleich auch weniger zu wiegen. Oft kommt es nämlich dann genau umgekehrt. Durch unseren getriebenen und stressigen Alltag steht unser Körper unter Dauerfeuer der adrenalen Hormone, allem voran Cortisol. Genau dieses Dauerfeuer von Cortisol führt neben einer Abschwächung der Nebennierenrinde auch dazu, dass unser Körper Kohlenhydrate für die Energieversorgung nutzt und unser Fettstoffwechsel behindert wird.

Wir müssen in der Lage sein, das metabolische Piano zu spielen, also sowohl Kohlenhydrate und auch Fette flexibel zu verstoffwechseln.
Dr.Gerrit Keferstein, Mojo- Institut

Dieses ureigene Instrument haben wir durch unseren Lifestyle verlernt zu spielen. Geben wir unserem Körper nicht die notwendige Menge und optimale Zusammensetzung an Lebensmitteln, führt es zum bekannten Jojo- Effekt und es hat sich kein Erfolg gezeigt.

Bewegungsmangel

Übergewicht ist nicht die Folge von Bewegungsmangel, Bewegungsmangel ist die Folge von Übergewicht.

In einer Publikation vom Bundesministerium der Stadt Wien geht hervor, dass die Gesamtlänge der Fußwege pro Person und Tag in Wien bei 479m (!!) liegt. 1990 waren es noch 680m. In der Steinzeit hingegen ging man einige Kilometer pro Tag, genauer gesagt um die 25km, ohne zu wissen, ob man beim Jagen oder Sammeln erfolgreich war. Wer glaubt, dass man am Land mehr Meter zu Fuß zurücklegt, der irrt. Hier gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel. Ohne uns zu bewegen, ist ein artgerechter Lebensstil nicht durchführbar.

Quelle: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008453a.pdf

Fußweg

Der Sport ist da, dass man gesünder stirbt und nicht dazu, dass man länger lebt.
DDDDr. Ludwig Prokopp, österreichischer Sportwissenschafter

Oder anders gesagt:

Zu wenig Bewegung ist tödlich, zu viel kaum möglich.

Take- Home Message dieses Artikels

Wichtige Eckpfeiler für eine artgerechte Lebensweise

  • Bewusst Zeit für sich nehmen und sich nicht die Zeit stehlen lassen
    Zeiten fixieren ohne Tablet, Handy, Fernseher (Blaulicht hemmt die Melatonin- Produktion)
    Bewusstes tiefes Atmen (Bauchatmung – 6 Sekunden einatmen, 4 Sekunden ausatmen)
  • Täglich kalt duschen
    Auch Kältereize bringen uns aus dem Gleichgewicht, zwingen uns Wärme zu produzieren und das bringt unsere Schilddrüse wieder in Fahrt und ebenso unseren Fettstoffwechsel
    https://www.youtube.com/watch?v=t0LWOW4bpTw
  • Keine Industrienahrung/Fertigprodukte – so viel wie möglich selbst herstellen
    Das spart nicht nur Geld, sondern auch eine Menge an Kalorien und Unmengen an Zusatzstoffen, welche für unseren Körper nicht verwertbar sind
  • Zuerst bewegen, dann essen
    Viel Bewegung, am besten in der Natur und im Sonnenlicht; z.B. das Auto vom Ziel ein bisschen weiter weg parken und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen oder mit dem Rad in die Arbeit fahren
  • Regelmäßiges Schlafen ist für die Regeneration essenziell
    Einschlaf- & und Aufstehzeiten planen (und sich auch daran halten)
  • Mikronährstoffe supplementieren
    Bewusste Ernährung ist die Basis, aber auch folgende Supplemente kann ich mit ruhigem Gewissen empfehlen und man merkt sehr rasch eine Verbesserung:

    • Omega3
    • Magnesium-Glycinat (300mg mindestens, bei Stress und sportlicher Betätigung auch 600mg)
    • Vitamin D (4000iE)

Du willst losstarten, hast aber noch Fragen und weißt nicht recht, wie du starten sollst? Dann melde dich einfach bei uns!

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